Die Grimms aus Erfurt

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Das erste Jahr mit dem B

2015

Schon auf unserer ersten gemeinsamen Runde offenbarte mir der B ein paar Schwächen, aber auch viel Potential für gemeinsamen Spaß! Und so nahmen wir die Heinfahrt neben der reinen Überführung auch gleich um Spaß zu haben und nebenbei war es wohl auch eine der längsten Fahretn zur Mängelfeststellung, die ich je gemacht habe. Am Wochenende  sind Max und ich dann gleich mal ohne Verdeck los, da kam der Auspuffsound noch besser rüber, es waren aber auch Geräusche zu hören, die mir nicht gefallen haben...

Eigentlich hätte er ja MG 75 werden sollen, aber damit fährt in Erfurt ein Mönchengladbach-Fan an seinem Audi rum,  MG 67 bereits vergeben, und so war das nächst passende dann halt MG 72.
Einige Arbeiten hatte ich mir bereits am Wochenende vorgenommen und diese wurden jetzt mit den ersten Materialbestellungen vorbereitet. Neben Amazon und Ebay entdeckte ich nun Limora und Kestel, bei den bekannten Autoteilehändlern ist das Segment British Classic nicht vertreten...

Zu meinen ersten Anschaffungen zählte eine richtige Fettpresse, denn rund 10 Schmirnippel warten hier von Zeit zu Zeit auf neue Nahrung. Aber das war wahrscheinlich, wie soviel Anderes in den letzten Jahren ebenfalls zu kurz gekommen. So standen zuerst:

  • Ölwechsel an allen Aggregaten

  • Zündeinstellung überprüfen

  • Zündkerzen und Luftfilter erneuern

  • Ventile einstellen

  • Motorraum reinigen

  • Abschmieren

  • alle Kabelverbindungen öffnen, reinigen und mit Kontaktspray pflegen

  • Einbau von neuen H4-Einsätzen mit neuen Lampen

  • komplette Lackaufbereitung außen

Und schon ging es mit dem Entdecken weiter. Wir hatten ein Werkstatthandbuch in English vom alten Besitzer bekommen, nebenbei hatte ich im Netz schon so einiges gefunden und dann habe ich mich der Community im MGDC angeschlossen. Endlich mal ein Forum, indem wirklich geholfen wird, auch wenn der Ton manchmal etwas rauher wird - so bleibt es meist konstruktiv. Konstruktiv auch im wahrsten Sinne des Wortes - es werden auch Lehrgänge organisiert... Aber davon sicher irgendwann mehr.

Vom Vorbesitzer hatten wir die Kunde über den im Verteiler verbauten elektronischen Zündbaustein vernommen, da braucht man keine Unterdruckverstellung, der macht alles von selbst.... Wie das funktionieren soll, war für mich das Rätsel, und eines der ersten Themen, zu denen ich mit Hilfe des Forums schnell eine Antwort gefunden habe: Totaler Quark, noch dazu war der Verteiler schon ganz falsch. Also kam gleich ein neuer Verteiler + neue Zündspule auf die Wechselliste. Und alsnächstes dann auch gleich mit dran. Die Luftfiltergehäuse waren auch schon ewig nicht ab, die Luftfilter total dicht. Also beim Wechsel der Filter gleich die Gehäuse lackiert und so erstrahlte der Motorraum dann nach der Reinigung gleich mit ein paar neuen Teilen. Den total versifften Motorraum hatte die scheinbar vor langer Zeit mal neue, und dann immer wieder verwendete Korkdichtung des Ventildeckels verursacht, aber egal - alles machbar. Und ganz nebenbei lernte Max dann auch gleich mit. Er half beim Ventile einstellen, stellte die Zündung mit dem Stroboskop mit ein und half beim Bremsen entlüften. Apropos Bremsen, die Bremsleistung ohne Verstärkung ist Muskelkraft, dazu bedarf es aber einer funktionieren Hydraulik. Und beim Öffnen des Flüssigkeitsbehälters war nur dunkler Dreck zu sehen. Also mal auf Suche nach dem Leck gegangen, noch unter dem Auto kriechend, aber nichts wirklich etwas entdeckt. Erst als ich im Fußraum unter dem Bremspedalauf Spuren von Entlackung gestoßen bin, wußte ich was los war: Der Hauptbremszylinder musste neu werden. Also endlich wieder schrauben...

Aber nur zum Schrauben war er ja nicht gedacht, also setzten wir bei schönem Wetter dann mal gleich unsere Ausfahrten fort. Und das Unglaubliche geschah: Johanna entdeckte ihren Spaß am B und so hatte ich nun immer meine Beifahrer: Max und Johanna. Und wir sind nun zu Viert mit den Intialen MG unterwegs...

Mit dem Polieren hatte ich dann neben Glanz auch noch etwas anders entdeckt: Unser Spielmobil war nicht überall gleich feuerrot! Hier war in den letzten Jahren mehr oder weniger gekonnt ausgebessert worden und das kam nun zu Tage. Jetzt kam das Problem der Farbbestimmung: Eigentlich hätte er Flamencorot sein sollen, aber das meiste kam dem Flamered näher. Also festgelegt auf Flamered im Originalrezept wurden dann als erste Teile die Motorhaube und Kofferklappe lackiert. Sicher Sückwerk, aber an den beiden Teilen hatten die Vorbesitzer und die Zeit spürbar genagt.

Und nach dem Lackieren sah das Ganze dann gleich um einiges freundlicher aus

Mittlerweile kam immer häufiger der Gedanke auf, wollen wir nun doch Chrom? Der Umbau ist ja nicht ganz so einfach im Karosseriebereich muss einiges umgeschweißt werden, aber am Fahrwerk soll es nicht scheitern, und ein bisschen tiefer geht immer. Also kamen zu den kompett überarbeiteten Achsteilen vorn gleich kürzere Federn hinein. Diese waren nun zwar auf beiden Seiten gleich, was vorher nicht war, aber tiefer war er in ersten Moment nicht. Die erste Probefahrt, mein Lächeln wurde immer breiter... Bis dann irgendwann in schnell gefahrenen Kurven und leichten Unebenheiten die Endanschläge in Aktion traten und das dann laut knallte. Was war geschehen? Die Federn hatten sich innerhalb kürzester Zeit gesetzt und ich hatte ein perfektes Schlaglochsuchgerät... Also erstmal so assen, aber nicht auf Dauer ok. Aber egal, im ersten Jahr spulten wir dann rund 3500km mit unserem Spielmobil ab, und ich hatte ihn nicht nur für mich alleine... Eines Tages kam ich nach Hause und wunderte mich über herumliegendes Werkzeug in der Garage. Bis Max dann kleinlaut zugab, dass er mir ein neues Lenkrad schenken wollte (mit Hilfe unseres Kontos bei Kestel...) aber beim Ausbau des alten gescheitert war. Ein superschöner Gedanke, auch wenn das Lenkrad nun nicht mehr ganz original ist, aber es sieht besser aus, es fährt sich besser und es hupt sich besser :-). Wir haben es dann gemeinsam gewechselt, uns unseren eigene Abzieher gebaut - und festgestellt, dass uns das Bier nach der Arbeit geschmeckt hat (auch wenns kein Braugold war!!!)

Viel schneller als uns lieb war setzte dann der Herbst mit Mistwetter ein und wir stellten unsere gemeinsamen Ausflüge ein. Zumal der TÜV anstand, aber der B noch ein Geheimnis offenbarte, dem ich esrtmal auf die Spur kommen musste: Wieso stinkt der nach dem Volltanken immer immens nach Benzin, bei halbvollem Tank ist nichts und woher kommen die Spritzer auf dem Auspuff. Aber das erfahrt Íhr im nächsten Jahr!

Das zweite Jahr mit dem B

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